WAS IST EIN IMPLANTAT?

Implantate sind Metallkörper aus Titan, die als Zahnwurzelersatz in freie, d.h. zahnlose, Kieferabschnitte oder vollkommen unbezahnte Kiefer eingesetzt werden. Sie dienen als neue »Zahnwurzel«, auf die der Zahnersatz verankert wird. Mehr und mehr begreift man, dass die Implantatversorgung der Wiederherstellung und Funktion am nächsten kommt.
Heute ist es möglich, vom Jugend- bis ins hohe Alter mit implan- tologischen Mitteln Funktion, orales Wohlbefinden und damit menschliche Lebensqualität in für die Patienten oft kaum fassbarer Weise zu verbessern. Jungen Menschen mit Frontzahnverlust oder Nichtanlagen, die oft unter psychischen Belastungen leiden, kann man in vielen Fällen helfen.
Zahnlose, die aufgrund ungünstiger Kieferverhältnisse funktions- untüchtige Totalprothesen tragen, können wieder festen Zahnersatz genießen. Die Freude am Kauen – selbst von Fachleuten, geschwei- ge denn von Laien – so oft unterschätzt, ist wieder zu vermitteln.

IMPLANTIEREN – WANN, WO, WIE?

An Implantate ist zu denken bei:

• Einzelzahnersatz: Zahnverlust in der Front z.B. nach Unfall.
• »Freiendsituationen«: fehlende Zähne im Seitenzahnbereich, ein
  festsitzender Zahnersatz (Brücke) ist nicht mehr möglich.
• Zahnlücke(n)
• Bei großen Zahnlücken sind aufgrund der großen Spannweite
  festsitzende Brücken nicht mehr angezeigt.
• Zahnlosigkeit, die klassische Indikation: Bei erheblicher Rück-
  bildung des Kieferknochens (Alterserscheinung, schlechter Prothesensitz) kann manchmal nur noch durch Implantate der Halt der herausnehmbaren Prothesen verbessert werden.

Medizinische Vorteile für einen Implantateinsatz:

1. Das Beschleifen von natürlichen, gesunden Zähnen entfällt.
2. Der Kieferkamm atrophiert (schrumpft) nicht.
3. Implantate sind austauschbar, da die Kronen verschraubt sind. 4) Sie ermöglichen festsitzenden Zahnersatz.

BEISPIELE VON IMPLANTATVERSORGUNGEN

Beispiel 1:

links oben: Zahnverlust in der Front z.B. nach Unfall.
rechts oben: Die Lücke wird mit einem Implantat versorgt.
links unten: Eine Einzelkrone wird eingesetzt.
rechst unten: Die Krone ist auf dem Implantat zementiert. Die Lücke ist geschlossen.

Beispiel 2:

links oben: Die letzten drei Backenzähne fehlen.
rechts oben: Die Lücke ist mit zwei Implantaten versorgt.
links unten: Auf den zwei Implantaten wird eine festsitzende Brücke zementiert.
rechst unten: Die Brücke ist eingesetzt, die Zahnreihe ist geschlossen.

Beispiel 3:

links: Vier Implantate im zahnlosen Unterkiefer.
rechts: Bedingt festsitzende Brücke auf den vier Implantaten.

Beispiel 4:

links oben: In einem zahnlosen Oberkiefer sind acht Implantate eingesetzt.
rechts oben: Eine festsitzende Brücke über den gesamten Oberkiefer wird zementiert.
unten: Die Implantatbrücke ist eingesetzt. Die Zahnreihe ist wieder hergestellt.

WIE VERHALTEN SIE SICH ALS PARTIENT VOR UND NACH EINER IMPLANTATION?

Die Implantation ist ein zahnärztlich-chirurgischer Eingriff, der etwa einer chirurgischen Zahnentfernung gleichkommt. Die Behandlung wird in örtlicher Betäubung durchgeführt und ist daher schmerzlos.
Danach sind eventuell auftretende Beschwerden durch geeignete Maßnahmen beherrschbar.
Nehmen Sie deshalb bitte keine Medikamente, die nicht mit mir und/oder Ihrem Arzt abgestimmt sind. Eine zusätzliche Beeinträchtigung Ihres Wohlbefindens ist nicht zu erwarten. Starke körperliche Belastungen sollten Sie vermeiden.
Mit anfänglichen Mundspülungen auf der Implantatseite er- schöpft sich die Pflege an den ersten Tagen. Danach wird die übliche Mundpflege wieder aufgenommen.

Um als »neuer Zahn« seine Funktion erfüllen zu können, benötigt das Implantat genügend Zeit, um in Ruhe einheilen zu können. Dies kann mehrere Monate dauern. Während dieser Zeit kann eine provisorische Versorgung erforderlich sein, die das Implantatbett abdeckt und schützt. Ist nach dieser Warte- zeit die endgültige Versorgung eingesetzt, kann und soll das Implantat normal belastet werden.